Wie in der Gesellschaft allgemein hat ein Großteil der Gefangenen im europäischen Strafvollzug nicht mehr den religiösen und kulturellen Hintergrund der Mehrheitsbevölkerung. Neue Seelsorger_innen verschiedener Religionen nehmen ihre Tätigkeit ehrenamtlich oder hauptamtlich im Gefängnis auf. Diese unterscheidet sich von jener der christlichen Seelsorger_innen der Traditionskirchen teilweise erheblich. Welche Formen der religiösen Betreuung sind gegenwärtig in Gefängnissen üblich? Welche Religionsgemeinschaften erhalten Zutritt zum Gefängnis, wie sind ihre Mitarbeiter_innen ausgebildet, und unter welchen Bedingungen können diese arbeiten? Wie verhält sich der Staat gegenüber Gruppen, die stark missionarischen Charakter haben? Hat der Staat ein Interesse daran, dass Seelsorger_innen de-radikalisierend wirken?
Referenten aus drei europäischen Ländern, die jeweils historisch von verschiedenen christlichen Konfessionen geprägt wurden, präsentieren der Öffentlichkeit die Ergebnisse eines dreitätigen Workshops zu diesem Themenkomplex an der Universität Wien.
Im Gespräch:
Dr. Triantafyllos Tranos, Lehrer, Diavata Gefängnis, Thessaloniki
Dr. Magnus Abrahamson, Gefängnisseelsorger, Church of Sweden
Prof. Dr. Wolfram Reiss, Evangelisch-Theologische Fakulät, Universität Wien
Moderation: Prof. Dr. Kurt Appel
Kooperationspartner:
Veranstaltet vom Lehrstuhl für Religionswissenschaft der Evangelisch-Theologischen Fakultät Universität, der Forschungsplattform „Religion and Transformation of Contemporary Society“ sowie der Evangelischen Akademie Wien.